Angerichtet von Herman Koch

Genial in sein­er Dop­peldeutigkeit ver­weist schon dieser Titel auf die tiefen Abgründe dieses Romans, was allerd­ings erst allmäh­lich in sein­er ganzen Trag­weite deut­lich wird. Vorder­gründig ist zunächst ein großar­tiges Menu in einem der vornehm­sten Restau­rants angerichtet für den aus­sicht­sre­ichen Bewer­ber um das Amt des Min­is­ter­präsi­den­ten Serge Lohmann, seinen Brud­er Paul und deren Ehe­frauen Babette und Claire. Paul, der Erzäh­ler des Romans, schildert detail­liert aber her­ablassend dis­tanziert und mit viel Humor, was für ein Aufheben in diesen Kreisen um das Essen, um die Per­son seines Brud­ers und um jede noch so kleine Geste oder Bemerkung gemacht wird.